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ARTENSCHUTZ/285: Costa Rica - Isla del Coco zum Naturschutzgebiet für Haie erklärt (poonal)


poonal - Pressedienst lateinamerikanischer Nachrichtenagenturen

Costa Rica

Isla del Coco zum Naturschutzgebiet für Haie erklärt


Mit einem Regierungsdekret wird Isla del Coco offizielles Schutzgebiet für Haie. Es beherbergt außerdem eines der größten und artenreichsten Riffe der Region.

(San José, 25. April 2022, pressenza) - Der Nationalpark Isla del Coco (PNIC) in Costa Rica wird nun ein Schutzgebiet für Haie. Laut einer Erklärung der Regierung von Präsident Carlos Alvarado soll die Maßnahme den Schutz besonderer Haiarten sicherstellen und eine Verbindung zum Golfo Dulce, einem Naturschutzgebiet für Hammerhaie, schaffen.

Isla del Coco ist der größte Naturpark des Landes. Das geschützte Meeresgebiet im östlichen Pazifik wird seit 1997 international als Weltnaturerbe anerkannt. Außerdem handelt es sich dabei seit 1998 offiziell um ein Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung (Ramsar Site) und seit 1999 um historisch-architektonisches Erbe Costa Ricas.


Artenreiche Riffe sind wichtig für die Meeresfauna

Wegen seiner Biodiversität, dem Vorkommen vieler endemischer Arten und der Schönheit der Landschaft wurde Isla del Coco im Jahr 2019 auch zur Globalen Ozeanischen Schutzzone erklärt. Es gibt dort eines der größten und artenreichsten Riffe im östlichen tropischen Pazifik, das einen wichtigen Sammelpunkt für die Meeresfauna und ein Durchgangsgebiet für wandernde Haipopulationen darstellt.

Das costa-ricanische Ministerium für Umwelt und Energie (Minae) betonte, dass der PNIC eines der reichhaltigsten Gebiete an Biodiversität auf See und an Land ist. Mehr als 46 Prozent der endemischen Arten des Pazifiks kämen dort vor. Durch eine Erweiterung des PNIC im vergangenen Dezember hat sich der Anteil der geschützten Gebiete im costa-ricanischen Meeresgebiet von knapp drei auf etwa 30 Prozent erhöht.


Korridor von Meeresschutzgebieten von Mittel- nach Südamerika

Der PNIC bilde nun ein weiteres Meeresschutzgebiete im Meereskorridor des östlichen tropischen Pazifik. Dazu gehören bereits der Galapagos-Nationalpark (Ecuador), das Flora- und Fauna-Schutzgebiet Malpelo (Kolumbien), der Naturpark der Insel Gorgona (Kolumbien), der Nationalpark der Insel Coiba (Panama) und der Nationalpark Revillagigedo (Mexiko).

Nach einem Besuch von Mitgliedern der costa-ricanischen Regierung Ende April im Nationalpark unterzeichneten Präsident Carlos Alvarado und Umweltminister Rolando Castro das Dekret, mit dem Isla del Coco zum Hai-Schutzgebiet erklärt wird. Bei der Unterzeichnung des Dekrets sagte Alvarado, der Schutz dieser beiden Schutzgebiete bedeute einen Schritt nach vorn bei der Erhaltung von Arten, die für die marinen Ökosysteme von überragender Bedeutung sind, sowie von Arten, die vom Aussterben bedroht sind.


Costa Rica führt High Ambition Coalition for Nature and People mit an

Während des Besuchs im Nationalpark hissten die Regierungsbehörden die Flagge zur Zweihundertjahrfeier der Unabhängigkeit Costa Ricas (1821-2021), während Castro bekräftigte, dass all diese Bemühungen zusammen mit der Ausweitung des Meeresschutzgebiets zur Stärkung der High Ambition Coalition for Nature and People beitragen. Die von Costa Rica, Frankreich und dem Vereinigten Königreich angeführte Koalition, der sich bereits 95 Länder angeschlossen haben, hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 30 Prozent der Land- und Meeresflächen der Welt zu schützen.

Die Berücksichtigung der Kerngebiete von Malpelo, Coiba, Galapagos und der Isla del Coco sei eine große Herausforderung. Deshalb müsse man über flexible und effiziente Mechanismen zum Schutz dieser endemischen Arten und ihrer Lebensräume verfügen, so Castro. Die Vizeministerin für Wasser und Meere, Cynthia Barzuna, wies ihrerseits auf die Bedeutung der Buchten und kleinen Inseln in den geschützten Gewässern des PNIC hin, die 15 Haiarten als Lebensraum, Brutstätte und Durchgangsstation dienen.


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veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick zum 21. Mai 2022

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